Münzschatz von Idesheim

Text/Recherche: Wolfgang Wenzel

Diesen Schatz gibt es wirklich! Er besteht aus 62 Münzen aus dem 10. Jahrhundert und befindet sich heute im Archiv des Rheinischen Landesmuseums in Trier.

Eine Auswahl von Silbermünzen aus dem Fund von Idesheim-
© GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühme
Links ein Verona Halbpfennig((Bonn), rechts ein Pfennig aus Mainz

Ich fasse hier den wissenschaftlichen Fachartikel von Kaus Petry sehr vereinfacht zusammen.

Auf 20 Seiten erklärt Klaus Petry den Münzfund und interpretiert und ordnet die Münzen verschiedenen Prägestätten zu.

Der Literaturtitel lautet: „Der Münzschatz von Idesheim, Kr. Bitburg-Prüm, vergraben nach 983“ und ist in dem Buch“ Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft“ im Porta Alba Verlag im Jahr 2001 erschienen.


© GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühme
Blick auf den gesamten Münzschatz von Idesheim mit 62 Silbermünzen-
© GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühme

Wie wurden die Münzen gefunden?

Es gibt keinen Hinweis auf den ursprünglichen Finder und den Fundort. 1992 wurde der gesamte Fundbestand durch Vermittlung eines Münzhändlers dem Münzkabinett des rheinischen Landesmuseums Trier angeboten. Warum es keine weiteren Details zum Fundort gibt, hat wohl sicher auch rechtliche Gründe. Die Vermutung das der Münzfund aus einer illegalen Grabung stammen könnte, liegt nahe, ist aber nur eine Vermutung.

Warum ist der Fund bedeutend für die Wissenschaftler?

Der Begriff „Münzschatz“ wirkt vielleicht auf den ersten Blick bombastisch. Schaut man aber genauer auf die Aufzeichnungen, so erscheint dies die zutreffende Bezeichnung zu sein.

Der Münzfund von Idesheim wird von Klaus Petry in seiner Zusammenfassung als eine Art Reisekasse eines Reisender der Abtei Prüm beschrieben. Nur die Abtei hatte Besitztümer in Idesheim und auch in den anderen Gebieten, aus denen die Münzen stammen. Und das ist dann auch das Besondere dieses Fundes. In keinem zu diesem Zeitpunkt gefunden Münzen aus der lotharingischen Zeit befanden sich an einem Ort (zwischen Frankreich und Holland)Münzen aus mindestens drei verschiendenen Prägeorten.

Aussergewöhnlich ist der Fund zweier Verona Halbpfennige. Die Münzen belegen vermutlich eine Verschmelzung zweier Gebiete, wobei Verono der Begriff für die Prägestätte Bonn ist. Diese Halbpfennige zeigen den Wissenschaftlern, dass die Münzen wohl mit dem Einverständnis des Erzbischofs von Köln entstanden sind. Ausserdem lässt dies auch Rückschlüsse auf ein stärkeres Marktgeschehen im Kreis Bonn zu, was bisher nur vermutet wurde.

Der Fund im Überblick

Der Münzfund besteht aus 62 Silbermünzen. Die einzelnen Münzen haben ein Gewicht von 0,26-1,42g Gramm und eine durchschnittliche Größe von 1,5-2 cm. Also für unsere heutigen Verhältnisse sehr klein und dünn, vergleichbar wohl am ehesten mit einer 2Cent Euromünze.

Auflistung nach Prägestätten:

9 Wormser Pfennige

25 Mainzer Pfennige

22 Metzer Pfennige

6 sonstige Münzen

Die Münzen sind an den Rändern meist sehr stark abgegriffen und deshalb sind auch einige nicht eindeutig bestimmbar. In der Beschreibung einzelner Münzen finden sich Begriffe wie: „Schrötling“ und „Umschriften erloschen“, „dezentriert“, „Giebelkreuz nicht erkennbar“, „starker Ausbruch“ und „Bruchstück“.

Tabelle der bisher gefunden Münzen

Die Grafik zeigt schön, dass nur in Idesheim Münzen aus mindesten drei Währungszonen gefunden wurden

Danke schön

An dieser Stelle möchten wir uns noch recht herzlich für die Bereitstellung der Fotos vom Rheinischen Landesmuseum in Trier bei Herrn Dr. Lars Blöck bedanken. Die Fotos wurden extra für unsere Anfrage angefertigt, dass ist in Zeiten von Münzrauben nicht selbverständlich.